Deutscher Sachbuchpreis 2023

Deutscher Sachbuchpreis 2023 Acht Sachbücher standen auf der Nominierungsliste.

Zum Weiterdenken anregen

Die Jury des Deutschen Sachbuchpreises 2023 hat acht Sachbücher auf die Shortlist gewählt, ausgezeichnet wurde daraus schließlich Ewald Fries historisches Sachbuch "Ein Hof und elf Geschwister" (C.H.Beck). Insgesamt waren 231 Titel aus 128 Verlagen eingereicht, die seit Mai 2022 erschienen sind.

Der Gewinner des Jahres 2023

Der Sachbuchpreis des Jahres 2023 ging an "Ein Hof und elf Geschwister. Der stille Abschied vom bäuerlichen Leben in Deutschland" von Ewald Frie. Der Professor für Neuere Geschichte an der Universität Tübingen zeigt darin mit wenigen Strichen, "wie die Welt der Eltern unterging, die Geschwister anderen Lebensentwürfen folgten und der allgemeine gesellschaftliche Wandel das Land erfasste". Die Jury begründet ihre Entscheidung wie folgt: "In seiner verblüffend einfachen und zugleich poetischen Sprache schafft Frie Zugang zu einer Welt im Wandel – immer empathisch, aber nie nostalgisch."

Acht Titel auf der Shortlist

"Sachbücher, die ihre Leser*innen zum Weiterdenken und Perspektivwechsel anregen: das war der Jury jederzeit wichtig. Den Autor*innen der nominierten Titel gelingt das grandios", begründete Jurysprecherin Jeanne Rubner (Technische Universität München) die Auswahl für die Shortlist: "Sie erhellen aktuelle Debatten und Krisen, schaffen neue Sichtweisen und machen Lösungsvorschläge: Wie viel Individualität des Einzelnen hält eine Gesellschaft aus? Kann Arbeit gerechter organisiert werden? Warum tun wir uns so schwer, mit Geflüchteten menschlich umzugehen?"

 

Alle nominierten Titel auf einen Blick

• Omri Boehm: Radikaler Universalismus. Jenseits von Identität (Propyläen 2022)
• Teresa Bücker: Alle_Zeit. Eine Frage von Macht und Freiheit (Ullstein 2022)
• Ewald Frie: Ein Hof und elf Geschwister. Der stille Abschied vom bäuerlichen Leben in Deutschland (C.H.Beck 2023)
• Judith Kohlenberger: Das Fluchtparadox. Über unseren widersprüchlichen Umgang mit Vertreibung und Vertriebenen (Kremayr & Scheriau 2022)
• Meron Mendel: Über Israel reden. Eine deutsche Debatte (Kiepenheuer & Witsch 2023)
• Hanno Sauer: Moral. Die Erfindung von Gut und Böse (Piper 2023)
• Martin Schulze Wessel: Der Fluch des Imperiums. Die Ukraine, Polen und der Irrweg in der russischen Geschichte (C.H.Beck 2023)
• Elisabeth Wellershaus: Wo die Fremde beginnt. Über Identität in der fragilen Gegenwart (C.H.Beck 2023)

 

Über den Preis

Die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels verleiht den mit insgesamt 42.500 Euro dotierten Deutschen Sachbuchpreis in diesem Jahr zum dritten Mal. Ausgezeichnet wird ein herausragendes Sachbuch in deutschsprachiger Originalausgabe, das Impulse für die gesellschaftliche Auseinandersetzung gibt. Aus den acht nominierten Titeln kürt die Jury das Sachbuch des Jahres, das am 1. Juni 2023 verkündet wird. Der oder die PreisträgerIn erhält 25.000 Euro, die sieben Nominierten bekommen je 2.500 Euro.

 

Weitere Informationen zum Deutschen Sachbuchpreis finden Sie hier.

 

Foto: (c) Christof Jakob