Daß sich vor unser aller Augen eine dramatische Veränderung vollzieht, zeigen schon die Anglizismen, die sich in unserer Sprache eingenistet haben: Wir mailen, googeln, skypen und twittern. Die digitale Revolution, so die These von Mercedes Bunz, könnte ebenso dramatische Folgen haben wie die industrielle im 19. Jahrhundert. Die Software »Pudding« beispielsweise ist in der Lage, mittels Spracherkennung während eines Telefongesprächs Hintergrundinformationen zu liefern. Das Programm »Stats Monkey« verfaßt bereits selbständig Sportreportagen. So wie die Maschinen damals die Tätigkeit der Arbeiter veränderten, verändern nun die Algorithmen den professionellen Alltag der Mittelschicht.
Mercedes
Bunz promovierte bei Joseph Vogl über die Geschichte des Internets und
gilt als Vordenkerin der Digitalisierung. Sie war Chefredakteurin von
Tagesspiegel Online und Technologiereporterin des Guardian. 2010 wurde
sie mit dem Deutschen Fachjournalistenpreis ausgezeichnet.