Bremer Literaturpreis 2025
Literarischer Kosmos
Für seinen Gedichtband "Hohe See und niemands Land" (Wallstein Verlag) wurde Wilhelm Bartsch mit dem Bremer Literaturpreis 2025 ausgezeichnet. 1954 erstmals vergeben, ist er einer der ältesten und bedeutendsten Literaturpreise Deutschlands und mit 25.000 Euro dotiert. Stefanie Sargnagel bekam für "Iowa – Ein Ausflug nach Amerika" den Förderpreis.
Bilder einer Nordlandfahrt
"Der Bremer Literaturpreis 2025 geht an Wilhelm Bartsch für seinen Gedichtband 'Hohe See und niemands Land', der im lebendigen Dialog mit der europäischen Tradition Bilder einer Nordlandfahrt mit Abgesängen auf die verschwindende Natur verknüpft", heißt in der Begründung der Jury über den 1950 in Eberswalde geborenen Autor. "Im großen Formenspektrum seines literarischen Kosmos ist die Liebeslyrik Shakespeares ebenso gut aufgehoben wie die historische Erfahrung Ostdeutschlands zwischen DDR und Gegenwart." Bartsch schreibt Gedichte, Romane, Erzählungen und Essays, zuletzt etwa "Frankensteinmonstrum", "Gotische Knoten" und "Neun Irrfahrten zu Hilbig".
Hochkomische Erkundung des Mittleren Westens der USA
Den mit 6.000 Euro dotierten Förderpreis zum Bremer Literaturpreis 2025 erhält Stefanie Sargnagel für ihren Roman "Iowa – Ein Ausflug nach Amerika" (Rowohlt Verlag) – "eine hochkomische und zugleich präzise Erkundung des Mittleren Westens der USA, bei der das medial vermittelte Amerika-Stereotyp staunend wiederentdeckt, aber nicht verurteilt wird", so die Jury. "Auf hintersinnige Weise unterläuft dieser Reisebericht zweier Freundinnen aus zwei Generationen konventionelle Lebenskonzepte." Stefanie Sargnagel, geboren 1986 in Wien, ist freie Autorin. Sie erhielt den BKS-Bank-Publikumspreis beim Wettbewerb zum Ingeborg-Bachmann-Preis 2016, ihre beiden Bücher "Statusmeldungen" und "Dicht" waren Bestseller.
Weitere Preisträger:innen
Der Bremer Literaturpreis wurde bereits einigen Preisträger:innen aus Österreich zuerkannt, zuletzt beispielsweise Arno Geiger, Wolf Haas, Marlene Streeruwitz, Friederike Mayröcker, Clemens J. Setz und Thomas Stangl. Im Vorjahr erhielt Theresa Präauer die Auszeichnung für ihren Roman "Kochen im falschen Jahrhundert", vergeben wird sie durch die Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung.
Weitere Informationen finden Sie hier.