Georg-Büchner-Preis 2024
Sprache als Bewegung
Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung vergibt den Georg-Büchner-Preis 2024 an den Schriftsteller Oswald Egger. Die Auszeichnung ist mit 50.000 Euro dotiert und wird am 2. November 2024 in Darmstadt verliehen.
Grenzen überschreiten
"Mit Oswald Egger zeichnet die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung einen Schriftsteller aus, der seit seiner ersten Veröffentlichung im Jahre 1993 die Grenzen der Literaturproduktion überschreitet und erweitert", begründet die Jury ihre Entscheidung. "Er arbeitet an einem Werkkontinuum, das Sprache als Bewegung, als Klang, als Textur, als Bild, als Performance begreift und sich in der Fortschreibung und Veränderung des Sprachgebrauchs entwickelt. Seine Prosagedichte und Textgewebe widersetzen sich der raschen Lektüre, laden zum assoziierenden Entschlüsseln von Bedeutungen ein und unterminieren spielerisch Erklärungssysteme, die wir zu kennen glauben."
Über den Preisträger
Oswald Egger, geboren 1963 in Lana bei Meran/Südtirol, lebt und arbeitet als Autor in Hombroich bei Neuss und in Wien. Zu seinem umfangreichen Werk zählen unter anderem "Nichts, das ist" (2001), "nihilum album" (2007) und "Diskrete Stetigkeit" (2008) über die Wechselwirkungen von Mathematik und Poesie. 2010 veröffentlichte er das von der Kritik als Gesamtkunstwerk hervorgehobene Buch "Die ganze Zeit" mit Prosatexten, Vierzeilern und Zeichnungen über das Phänomen Zeit. Dass Schreiben und Gestalten in den Arbeiten Eggers ineinandergreifen, sich verschränken, zeigen auch die Bände "Val di Non" (2017) und "Entweder ich habe die Fahrt am Mississippi nur geträumt, oder ich träume jetzt«"(2021), jeweils mit Zeichnungen und Aquarellen des Autors. Zuletzt erschienen ist der Band "Farbkompartimente" (2023).
Weitere Informationen finden Sie hier.
Foto: Oswald Egger (c) Katharina Hinsberg