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Das Neutrum
Vorlesung am Collège de France 1977–1978
von Barthes Roland
- Verlag: Suhrkamp
- 22.06.2005
- Buch
- 346 Seiten
- kartoniert
- ISBN: 978-3-518-12377-5
- AutorInnen: Barthes Roland
- Buchtitel: Das Neutrum
- Untertitel: Vorlesung am Collège de France 1977–1978
- ISBN: 978-3-518-12377-5
- Verlag: Suhrkamp
- Produktart: Buch
- Seiten: 346
- Erscheinung: 22.06.2005
- Einband: kartoniert
- Reihe (Titel): edition suhrkamp
- Bandnummer: 2377
Aus dem Französischen von Horst Brühmann. Herausgegeben von Eric Marty. Texterstellung, Anmerkungen und Vorwort von Thomas Clerc.
1976 wurde Roland Barthes an das renommierte Collège de France gewählt. Zu seinen Aufgaben gehörte eine wöchentliche Vorlesung, in der er aus seiner aktuellen Forschung berichtete. Im akademischen Jahr 1977/78 behandelte Barthes »das Neutrale«, den »dritten Begriff«, der die binäre Opposition – das klassische Ordnungsprinzip des Strukturalismus – unterläuft. Das Neutrale entzieht sich der Spannung und dem Konflikt und läßt sich in zahlreichen Phänomenen wiederfinden: in der Müdigkeit, der Stille, in sozialen Bildern wie dem Apolitischen, in Haltungen wie dem Skeptizismus sowie schließlich im Sexuellen, in der Figur des Androgynen.
In dieser transkribierten Vorlesung, die letztes Jahr in Frankreich erschienen ist, kommt ein neuer Barthes zum Vorschein, dessen geistreicher, hier aus nächster Nähe zu verfolgender Gedankenfluß in seiner thematischen Breite unvermindert beeindruckt – ein »Meisterwerk und Vermächtnis«, wie die Neue Zürcher Zeitung im Januar 2003 schrieb.
1976 wurde Roland Barthes an das renommierte Collège de France gewählt. Zu seinen Aufgaben gehörte eine wöchentliche Vorlesung, in der er aus seiner aktuellen Forschung berichtete. Im akademischen Jahr 1977/78 behandelte Barthes »das Neutrale«, den »dritten Begriff«, der die binäre Opposition – das klassische Ordnungsprinzip des Strukturalismus – unterläuft. Das Neutrale entzieht sich der Spannung und dem Konflikt und läßt sich in zahlreichen Phänomenen wiederfinden: in der Müdigkeit, der Stille, in sozialen Bildern wie dem Apolitischen, in Haltungen wie dem Skeptizismus sowie schließlich im Sexuellen, in der Figur des Androgynen.
In dieser transkribierten Vorlesung, die letztes Jahr in Frankreich erschienen ist, kommt ein neuer Barthes zum Vorschein, dessen geistreicher, hier aus nächster Nähe zu verfolgender Gedankenfluß in seiner thematischen Breite unvermindert beeindruckt – ein »Meisterwerk und Vermächtnis«, wie die Neue Zürcher Zeitung im Januar 2003 schrieb.
Roland Barthes wurde am 12. November 1915 in Cherbourg geboren und starb am 26. März 1980 in Paris an den Folgen eines Verkehrsunfalls. Er verlor früh seinen Vater im Ersten Weltkrieg und zog 1924 mit seiner Mutter von Bayonne im Südwesten Frankreichs nach Paris, wo er eine schulische Ausbildung am Lycée Montaigne (1924-1930) und später am Lycée Louis-le-Grand (1930-1934) genoss. Nach dem Abitur studierte er ab 1934 an der Sorbonne Klassische Literatur und war als Liebhaber des Theaters Mitbegründer einer Studentengruppe für antikes Theater, das die klassischen Stücke jeweils in den Originalsprachen aufführte. Barthes vielversprechende akademische Laufbahn wurde häufig unterbrochen, da er bis 1947 wiederholt schwere Anfälle von Lungentuberkulose hatte, die letztlich dazu führten, dass ein Lungenflügel sich nicht mehr erholte. Seinen akademischen Abschluss machte er 1939 in Klassischer Literatur mit einer Abschlussarbeit zur griechischen Tragödie. In Essais critiques beschäftigt sich Barthes mit dem avantgardistischen Theater. Prägend für ihn waren unter anderem Brecht, Gide, Marx, de Saussure sowie Jacques Lacans. Zudem war Barthes ein musikbegeisterter Mensch, vor allem als Pianist und Komponist.