Mit acht Jahren kommt Vilma Steindling ins jüdische Waisenhaus im
Wiener 19. Bezirk. Schon mit 16 Jahren politisiert sie sich und tritt in
den Kommunistischen Jugendverband ein. 1937 folgt die junge Frau
ihrem Lebensgefährten Arthur Kreindel nach Paris, denn unter Schuschnigg sind die KP und der KJV verboten. Nach der Besetzung Frankreichs durch Hitlerdeutschland engagiert sie sich in der sogenannten »Mädelarbeit « der Résistance. 1942 wird sie denunziert und verhaftet, kommt ins KZ Auschwitz und überlebt den Todesmarsch ins KZ Ravensbrück, wo sie vom schwedischen Roten Kreuz befreit wird. Im Herbst 1945 kehrt Vilma nach Wien zurück und erfährt erst jetzt, dass ihr Lebensgefährte in Dachau ermordet wurde.
Dieses Buch zeichnet den Lebensweg einer mutigen Frau nach, die für
ihre Ideale ihr Leben aufs Spiel setzte und die über das Leid, das sie erfahren hatte, wenig sprach. Welche Folgen das für ihre Kinder und Enkelkinder hatte, auch damit setzen sich die Autorinnen in sehr persönlichen Zugängen auseinander
Ruth Steindling, geboren 1950 in Wien, absolvierte in Wien
das Lehramt in Romanistik. Sie unterrichtete an Gymnasien in
Wien und Nizza, war als Deutschlektorin an den Universitäten
Brest, Cremona und Mailand sowie als freie Übersetzerin im
In- und Ausland tätig. Ruth Steindling ist Mutter von zwei
Söhnen und lebt in Wien
Claudia Erdheim, geboren 1945 in Wien, studierte Philosophie
und Logik in Wien, München und Kiel und unterrichtete
viele Jahre als Lehrbeauftragte an der Universität Wien. Seit
1984 freie Schriftstellerin. Sie veröff entlichte zahlreiche Romane
und Kurzgeschichten sowie Fotobände über Russland,
Lemberg und das Leben im galizischen Stetl. Sie erhielt mehrere
Preise und Stipendien für ihr schriftstellerisches Werk.