Erbschaft dieser Zeit

Erweiterte Ausgabe
23,70 EUR
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  • Verlag: Suhrkamp
  • 30.06.1985
  • Buch
  • 415 Seiten
  • kartoniert
  • ISBN: 978-3-518-28153-6
  • AutorInnen: Bloch, Ernst
  • Buchtitel: Erbschaft dieser Zeit
  • Untertitel: Erweiterte Ausgabe
  • ISBN: 978-3-518-28153-6
  • Verlag: Suhrkamp
  • Produktart: Buch
  • Seiten: 415
  • Erscheinung: 30.06.1985
  • Einband: kartoniert
  • Reihe (Titel): suhrkamp taschenbuch wissenschaft
  • Bandnummer: 553
  • Auflage: 4. Auflage
Inhalt

Vorwort 1935
Nachschrift 1962

DER STAUB
Halb / Muff / Der Klatsch / Wissende Augen / Aus Nah und Fern / Schreibender Kitsch / Haltlos

ERSTER TEIL - ANGESTELLTE UND ZERSTREUUNG
Der Matte / Die Kragen / Kleine Stadt / Künstliche Mitte / Der glänzende Filmmensch / Unter dem Strich / Ein Sieg des Magazins / Beschreibender Schein / Ersatz und neu

ZWEITER TEIL - UNGLEICHZEITIGKEIT UND BERAUSCHUNG
Die Dunkeln / Sprung zurück / Wut und Lachlust / Sachsen ohne Wald / Rauhnacht in Stadt und Land / Amüsement Co., Grauen, Drittes Reich / Inventar des revolutionären Scheins / Neue Sklavenmoral der Zeitung / Gauklerfest unterm Galgen / Aus der Geschichte der großen Verschwendung / Rassentheorie im Vormärz / Mythos Deutschland und die ärztlichen Mächte
Zusammenfassender Übergang: Ungleichzeitigkeit und Pflicht zu ihrer Dialektik: A. Früher Zustand / B. Ungleichzeitigkeiten, berichtet / C. Ungleichzeitigkeit und Gleichzeitigkeit, philosophisch (Echt ungleichzeitiger Rückstand / Logische Beschaffenheit der ungleichzeitigen Widersprüche / Problem einer mehrschichtigen Dialektik) / D. Zur Originalgeschichte des Dritten Reiches (Der künftige Befreier / Das diesseitige Evangelium / Chiliasmus oder die Erde als Paradies / Fazit für einen Teil der konkret-utopischen Praxis) E. Nicht Hades, sondern Himmel auf Erden (Aufklärung und dialektische Weisheit zugleich / Beispiele der Verwandlung) / Erinnerung: Hitlers Gewalt

Schlußform: Romantische Hakenbildung / Die bunte Flucht / Über Märchen, Kolportage und Sage (Der Däumling / Die Silberbüchse Winnetous / Traumschein, Jahrmarkt und Kolportage / Das Riesenspielzeug als Sage) / Okkulte Phantastik und Heidentum (Erlerntes Gruseln / Science drolatique / Geheimniskrämerei als Großbetrieb / Verborgene Qualität) / Gesänge der Entlegenheit / Attrappe mit Gift

DRITTER TEIL - GROSSBÜRGERTUM, SACHLICHKEIT UND MONTAGE
Der Ruck / Neues Eckfenster / Ludwigshafen - Mannheim / Übergang: Berlin, Funktionen im Hohlraum (Der Schwung / Sachlichkeit, unmittelbar / Sachlichkeit, mittelbar / Montage, unmittelbar / Nochmals Montage: höherer Ordnung / Montage, mittelbar) / Die Leere / Das Schiffshaus / Zur Dreigroschenoper / Zeitecho Stravinskij / Romane der Wunderlichkeit und montiertes Theater / Ein Leninist der Schaubühne / Der Expressionismus, jetzt erblickt / Diskussionen über Expressionismus / Das Problem des Expressionismus nochmals / Relativismen und Leer-Montage / Das Auge / Die Fiktiven / Die Empiristen / Laxer, sozialer und physikalischer Relativismus (Soziale Reflexionen / Physikalischer Relativismus) / Grundstock der Phänomenologie / »Ontologien« der Fülle und Vergänglichkeit / Existenzerhellung und Symbolschau »quer zum Dasein« / Tribut der Tugend an das Laster / Anhang: Spenglers Raubtiere und relative Kulturgärten / Philosophien von Unruhe, Prozeß, Dionysos / Der kluge Rausch / Der gesprenkelte Urfluß / Romantik des Diluvium / Imago als Schein aus der »Tiefe« / Bergsons Elan vital / Der Impuls Nietzsche / Denkende Surrealismen / Die Hand im Spiel / Revueform in der Philosophie / Rettung Wagners durch surrealistische Kolportage / Hieroglyphen des XIX. Jahrhunderts / Viele Kammern im Welthaus / Aktuelle Quere: Angst vorm »Chaos« / Fahne rot und gold / Glaube ohne Lüge

Namenregister
Ernst Simon Bloch wurde am 8. Juli 1885 in Ludwigshafen am Rhein geboren und starb am 4. August 1977 in Tübingen. Er entstammte einer jüdischen Familie aus der Pfalz. Von 1905 bis 1908 studierte er Philosophie bei Theodor Lipps in München und Oswald Külpe in Würzburg und wurde im Jahr 1908 promoviert. 1913 heiratete er die aus Riga stammende Bildhauerin Else von Stritzky. Als engagierter Gegner des Krieges ging er von 1917 bis 1919 mit seiner Frau in die Schweiz und war in Bern für das Archiv für Sozialwissenschaften tätig. 1917 beendete er in Locarno sein Werk Geist der Utopie. Ein Jahr nach dem Tod seiner Frau heiratete er 1922 die Malerin Linda Oppenheimer. Die Ehe hielt bis 1928. Inzwischen war Bloch nach Berlin zurückgekehrt und der Kommunistischen Partei Deutschlands beigetreten. Zu seinen damaligen Freunden gehörten Bertolt Brecht, Kurt Weill, Theodor W. Adorno und Walter Benjamin. Politisch war Bloch sehr aktiv und bekämpfte schon früh die aufstrebende NSDAP. Er wurde nach Hitlers Machtübernahme ausgebürgert und emigrierte mit seiner ebenfalls jüdischen Lebensgefährtin Karola Piotrowska in die Schweiz. Sie heirateten 1934 in Wien. Von 1936 bis 1938 lebten sie in Prag und emigrierten anschließend in die USA, wo sie zehn Jahre blieben. Dort schrieb Bloch an seinen Werken Das Prinzip Hoffnung, Subjekt - Objekt. Erläuterungen zu Hegel und Naturrecht und menschliche Würde. Nach dem Krieg, 1948, erhielt er einen Ruf nach Leipzig auf den Lehrstuhl für Philosophie. 1957 geriet er jedoch in Konflikt mit der SED und wurde emeritiert. Er zog nach Frankfurt am Main. Spuren und Das Prinzip Hoffnung erschienen 1959 im Suhrkamp Verlag. 1961 nahm Bloch eine Gastprofessur in Tübingen an, wo er bis zu seinem Tod 1977 blieb.