Bremer Literaturpreis

Bremer Literaturpreis Die Auszeichnung ging an den Wiener Autor Thomas Stangl für "Quecksilberlicht".

Freiraum für die Einbildungskraft

Für seinen Roman "Quecksilberlicht" (Matthes & Seitz) wurde der Wiener Autor Thomas Stangl mit dem Bremer Literaturpreis 2023 ausgezeichnet. 1954 erstmals vergeben, ist er einer der ältesten und bedeutendsten Literaturpreise Deutschlands und mit 25.000 Euro dotiert.

 

Keine geringe Kunst

"So zu erzählen wie Thomas Stangl, mit so viel Freiraum für die Einbildungskraft, von sich und der eigenen Herkunftswelt, von den Büchern und der Sprache der Literatur, vom allmächtigen, gegen den Tod machtlosen chinesischen Kaiser, von den Brontë-Geschwistern und ihren Romanschatten ist keine geringe Kunst", konstattierte Lothar Müller, Vorsitzender der Jury, in seiner Laudatio anerkennend auf Stangls Roman.

 

Über den Preisträger

Thomas Stangl, 1966 in Wien geboren, studierte Philosophie und Spanisch in Wien und schrieb zunächst Essays, Buchbesprechungen und kleinere Prosaarbeiten für Zeitungen und literarische Zeitschriften. Seit seiner ersten Buchveröffentlichung 2004 ist ein umfangreiches und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnetes literarisches Werk entstanden, zuletzt erschien der Erzählband "Die Geschichte des Körpers" (Droschl). Am 10. Februar kommt im Droschl Verlag das nächste Buch von Thomas Stangl heraus: "Diverse Wunder. Ein paar Handvoll sehr kurzer Geschichten". Thomas Stangl lebt in Wien.

 

Förderpreis an Martin Kordić

Martin Kordić erhielt den von der ÖVB (Öffentliche Versicherung Bremen) finanzierten Förderpreis in Höhe von 6.000 Euro für seinen im S. Fischer Verlag erschienen Roman "Jahre mit Martha". In ihrer Laudatio beschrieb Jurymitglied Wiebke Porombka die Energie des Erzählens im Roman als mitreißend und führte weiter aus: "Bei alledem ist 'Jahre mit Martha' auch ein Roman über das Erzählen selbst. Es ist ein immer wieder ungemein witziger Roman, der unsere kurzsichtigen, eingefahrenen gesellschaftlichen Erzählungen und Bilder aufbricht."

 

Weitere Preisträger:innen

Der Bremer Literaturpreis wurde bereits einigen Preisträger:innen aus Österreich zuerkannt, zuletzt beispielsweise Arno Geiger, Wolf Haas, Marlene Streeruwitz, Friederike Mayröcker und Clemens J. Setz. Im Vorjahr erhielt Judith Hermann die Auszeichnung, vergeben wird sie durch die Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung.

 

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