Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch 2024

Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch 2024 Der Hauptpreis geht an Richard Cocketts Buch "Stadt der Ideen".

Solidarisches Denken

Den Hauptpreis des Bruno-Kreisky-Preises für das politische Buch erhält 2024 Richard Cockett, der Preis für das publizistische Gesamtwerk geht an Francesca Melandri. Für besondere verlegerische Leistungen wird der Verlag Jungbrunnen ausgezeichnet. Den Sonderpreis "Arbeitswelten – Bildungswelten" bekommt Johannes Greß, den Anerkennungspreis Jagoda Marinić.

Hauptpreis an Richard Cockett

Der britische Historiker und Journalist Richard Cockett bekommt den Hauptpreis für sein Werk "Stadt der Ideen. Als Wien die moderne Welt erfand" (Molden Verlag, 2024). "Dieses Buch ist nicht nur ein Loblied auf Wien, sondern auch ein Plädoyer für die Bedeutung von Städten als Orte des Dialogs, der Kreativität und des Fortschritts", heißt es in der Jurybegründung. "In der geistigen Tradition von Bruno Kreisky betont Cockett die Notwendigkeit eines offenen, pluralistischen, kosmopolitischen und solidarischen Denkens, das weit über nationale Grenzen hinausweist."

Preis für das publizistische Gesamtwerk an Francesca Melandri

Der Preis für das publizistische Gesamtwerk wird heuer an Francesca Melandri vergeben. Die in Rom geborene Schriftstellerin verarbeitet mit literarischer Präzision gesellschaftspolitische Themen und persönliche Geschichten zu komplexen und nuancierten Erzählungen. "Sie verknüpft meisterhaft Schicksale aus Vergangenheit und Gegenwart mit historischen und aktuellen Ereignissen", heißt es in der Begründung: "Ihre Bereitschaft, eigene politische Positionen und Präferenzen kritisch infrage zu stellen, ist eine zusätzliche Quelle Melandris literarischer Größe."

 

Der Verlag Jungbrunnen wird für verlegerische Leistungen geehrt

Der Sonderpreis für besondere verlegerische Leistungen geht an den Verlag Jungbrunnen. Der Verlag, der 1923 als Verlagsbuchhandlung gegründet wurde, ist seit damals eine der herausragendsten Stimmen im Bereich der Kinder- und Jugendliteratur. Die Jury würdigt Jungbrunnen "für sein nachhaltiges Engagement, kulturelle und politische Bildung zu fördern. Er ermöglicht durch seine unermüdliche Arbeit Kinder- und Jugendliteratur auf höchstem Niveau." Weiter heißt es: "Der Verlag ist ein Leuchtturm für die Bedeutung von Literatur als Werkzeug politischer Bildung, demokratischen Bewusstseins und gesellschaftlichen Zusammenhalts."

Sonderpreis an Johannes Greß

Der Sonderpreis "Arbeitswelten – Bildungswelten" geht an Johannes Greß für "Ausbeutung auf Bestellung" (ÖGB Verlag, 2024). "Greß beleuchtet in seinem Buch die blinden Flecken der österreichischen Arbeitswelt und bietet eine eindringliche Analyse moderner Arbeitsrealitäten in einer zunehmend digitalisierten und globalisierten Gegenwart", erklärt dazu die Jury. "Das Buch verbindet auf eindrucksvolle Weise empirische Forschung, theoretische Reflexion und einen dringenden politischen Aufruf. Wenn wir diese Zustände verändern wollen, braucht es nicht nur neue Formen gewerkschaftlicher Organisation, sondern auch eine klare politische Fokussierung auf diese Missstände."

Anerkennungspreis an Jagoda Marinić

Der Anerkennungspreis wird heuer an die deutsche Schriftstellerin, Dramatikerin und Kolumnistin Jagoda Marinić vergeben, die mit ihrer Schrift "Sanfte Radikalität" (S. Fischer, 2024) ein leidenschaftliches und zugleich feinfühliges Plädoyer für eine offene und vielfältige Gesellschaft vorlegt. Die Jury würdigt besonders, wie Marinić "ihre persönliche Perspektive als Schreibende, Beobachtende und als engagierter Mensch mit einer klaren gesellschaftspolitischen Analyse verbindet. Ihr Werk ist ein kraftvoller Appell für den respektvollen Dialog und die Vision einer gerechten und vielfältigen Gesellschaft."


Weitere Informationen finden Sie hier.