Bücherschau Nr. 222

Bücherschau Nr. 222 Die Zeitschrift widmet sich u. a. Monika Helfer, Herta Müller und Lucia Berlin.

Gefeierte Autorinnen

In der Bücherschau 222 finden Sie interessante AutorInnenporträts, Neuigkeiten über den Buchmarkt und zahlreiche Rezensionen. So sind diesmal auch Porträts von Monika Helfer, Herta Müller, Lucia Berlin und Georges-Arthur Goldschmidt in der neuen Ausgabe zu entdecken. Außerdem gibt es eine spannende Darstellung des notwendigen Anbieterwechsels von E-Books bei der AK Bibliothek digital, ein Interview mit der Dichterin Augusta Laar und eine Vorstellung der Stadtbücherei Amstetten.

 

Anbieterwechsel als Drama

Vor zehn Jahren, als die AK Bibliothek digital an den Start ging, galt das E-Book tatsächlich noch als "Nischenangebot" in Bibliotheken und im Buchhandel. Mit dem Beitritt der letzten beiden Bundesländer Nieder- und Oberösterreich 2014 konnte sie bundesweit verfügbare E-Medien anbieten. Das ambitionierte Projekt entwickelte sich überaus positiv – bis im Sommer 2019 die Plattform Ciando ankündigte, Ende Oktober 2020 aus dem Vertrag auszusteigen. Der folgende Anbieterwechsel entwickelte sich zu einem wahrlich fünfaktigen Drama mit einem schließlich doch überraschend versöhnlichen Ende. Dieses Drama aus der bibliothekarischen Realität, dargestellt von Ute Wödl, können Sie auf den nächsten Seiten mitverfolgen – sozusagen als Warnung und Hilfestellung für Bibliotheken, die in Zukunft ihren digitalen Anbieter wechseln wollen beziehungsweise müssen.

 

Später Erfolg

Sehr lange warten musste Monika Helfer auf ihren großen Erfolg. Seit 1977 erschienen von ihr Romane, Erzählungen, Theaterstücke und Kinderbücher, doch erst im vorigen Jahr gelang ihr mit der wunderbaren Erinnerungserzählung "Die Bagage" ein Bestseller, dem in diesem Jahr "Vati" folgte. Im nächsten Jahr soll ein dritter Band die Trilogie vervollständigen. Brigitte Winter stellt uns die Autorin und ihr Werk vor.

 

Nobelpreisträgerin 2009

Herta Müller musste als Tochter von Siebenbürger Deutschen lange die Diktatur in Rumänien ertragen. Über ihre schrecklichen Erfahrungen schrieb sie eindrucksvolle Bücher, für ihren großen Roman "Atemschaukel", nach der Lebensgeschichte ihres Schriftstellerfreundes Oskar Pastior, erhielt sie 2009 den Nobelpreis für Literatur. Lesen Sie in dieser Ausgabe ein Porträt dieser unbestechlichen Autorin von Christine Hoffer.

 

Von der Putzfrau zur gefeierten Autorin

Auch Lucia Berlin, eine der großen Meisterinnen der Short Story, ist lange im Verborgenen geblieben. Jahrelang war die vierfache und alleinerziehende Mutter auf sich gestellt und schlug sich mit schlecht bezahlten Jobs als Krankenhauspflegerin, Putzfrau, Telefonistin, Arzthelferin und Gefängnislehrerin durch. Nunmehr gehört sie, wie Karin Berndl in ihrem kenntnisreichen Porträt zeigt, zum Kanon nicht nur der amerikanischen, sondern der Weltliteratur.

 

Ein Schwarzfahrer des Lebens

Einen "Schwarzfahrer des Lebens" und "Lebensschmuggler" nennt sich Georges-Arthur Goldschmidt, der, in Deutschland geboren, 1938 als Zehnjähriger von seinen Eltern zuerst nach Italien, dann nach Frankreich geschickt wurde, wo er, teils versteckt, als unerwünschter Jude überlebte. Frankreich, vor allem auch die Sprache, wurde seine Heimat, er übersetzte, schrieb seine ersten Bücher auf Französisch, später auf Deutsch. Heute ist er 92 und hat gerade das schöne Buch "Vom Nachexil" herausgebracht, in dem er noch einmal sein Leben frisch und musikalisch durchkomponiert erzählt, wie Simon Berger in seinem Porträt Goldschmidts anmerkt.

 

80 Jahre Stadtbücherei Amstetten

Silke Rabus stellt schließlich anlässlich ihres 80-jährigen Bestehens die Stadtbücherei Amstetten vor, die bereits zum zweiten Mal zur beliebtesten Bibliothek Niederösterreichs gewählt wurde.

 

Interview mit Augusta Laar

Und lesen Sie dann auch ein kurzweiliges Interview, das Thomas Ballhausen mit der Dichterin Augusta Laar über künstlerische Herausforderungen in Zeiten von Corona, über medienübergreifende Schreibprozesse und die unerschöpflichen Möglichkeiten von Pop führte.

 

Rezensionen – von Romanen über Sachbücher bis zu Graphic Novels

Weiters finden Sie in dieser Ausgabe der Bücherschau wieder Rezensionen von etwa 100 Büchern, Hörbüchern und Dokumentarfilmen, wobei das Spektrum von Romanen über Sachbücher zu allen Themen bis zu Graphic Novels reicht.

 

Die Bücherschau

Die Rezensionszeitschrift des Büchereiservice des ÖGB erscheint dreimal jährlich als Printausgabe und als Website www.buecherschau.at. Sie informiert über aktuelle Buchneuerscheinungen und Geschehnisse auf dem Literaturmarkt beziehungsweise im Bibliotheksbereich. Vom Büchereiservice des ÖGB betreute Büchereien und Bibliotheken erhalten als Inhaber des Bücherei-Serviceschecks ein Exemplar der Bücherschau gratis. Für alle anderen BezieherInnen kostet das Jahresabonnement EUR 15,– (Einzelheft EUR 6,–).