Frankfurter Buchmesse 2022

Politisch wie nie
Die 74. Frankfurter Buchmesse meldete sich in voller Präsenz zurück. 4.000 Aussteller aus 95 Ländern kamen auf der Messe zusammen, rund 180.000 Besucher:innen konnten an mehr als 2.000 Events teilnehmen. Als Ehrengast war Spanien eingeladen. Außerdem wurden auch heuter wieder zahlreiche Auszeichnungen – wie der Deutsche Buchpreis, der Deutsche Jugendliteraturpreis, der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, der Deutsche Wirtschaftsbuchpreis und der Preis der Hotlist – vergeben.
Deutscher Buchpreis geht an Kim de l'Horizon
Für den Roman "Blutbuch" (DuMont) wurde Kim de l'Horizon mit dem Deutschen Buchpreis 2022 ausgezeichnet. "Mit einer enormen kreativen Energie sucht die non-binäre Erzählfigur in Kim de l'Horizons Roman 'Blutbuch' nach einer eigenen Sprache", heißt es in der Jurybegründung. "Die Romanform ist dabei in steter Bewegung. Jeder Sprachversuch, von der plastischen Szene bis zum essayartigen Memoir, entfaltet eine Dringlichkeit und literarische Innovationskraft, von der sich die Jury provozieren und begeistern ließ."
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Sieben Auszeichnungen beim Deutschen Jugendliteraturpreis
Die deutsche Illustrator Hans Ticha wurde 2022 mit dem Sonderpreis Gesamtwerk geehrt. Den Sonderpreis Neue Talente erhielt die Illustratorin Mia Oberländer für ihren Comic "Anna" (Edition Moderne). Die Kritikerjury prämierte in der Kategorie Bilderbuch den Titel "Unsere Grube" (Beltz & Gelberg) von Emma Adbåge, in der Kategorie Kinderbuch überzeugte Ali Benjamins "Die Suche nach Paulie Fink" (Hanser). In der Sparte Jugendbuch konnte sich Kirsten Boie mit "Dunkelnacht" (Oetinger) durchsetzen. Sieger beim Sachbuch war Bianca Schaalburg mit "Der Duft der Kiefern" (avant). Die Jugendjury kürte "Hard Land" (Diogenes) von Benedict Wells.
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Friedenspreis des Deutschen Buchhandels für Serhij Zhadan
Der ukrainische Schriftsteller und Musiker Serhij Zhadan erhielt den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2022: "In seinen Romanen, Essays, Gedichten und Songtexten führt uns Serhij Zhadan in eine Welt, die große Umbrüche erfahren hat und zugleich von der Tradition lebt. Seine Texte erzählen, wie Krieg und Zerstörung in diese Welt einziehen und die Menschen erschüttern. Dabei findet der Schriftsteller eine eigene Sprache, die uns eindringlich und differenziert vor Augen führt, was viele lange nicht sehen wollten", begründete die Jury ihre Entscheidung.
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Weitere Preise
Der Deutsche Wirtschaftsbuchpreis 2022 ging an den KI-Experten Kai-Fu Lee und den Science-Fiction-Autor Qiufan Chen für "KI 2041 – Zehn Zukunftsvisionen" (Campus). Der Preis der Hotlist 2022 wurde dem Guggolz Verlag als Ehrung "für die Wiederentdeckung und anspruchsvolle Neuausgabe von Viktor Schklowskis 'Zoo. Briefe nicht über Liebe, oder die dritte Heloise'" verliehen.
Foto: © Frankfurter Buchmesse / Fernando Baptista