Der renommierte Preis geht an die Autorin Emine Sevgi Özdamar.

Hochpoetischer Sound

Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung vergibt den Georg-Büchner-Preis 2022 an die Schriftstellerin Emine Sevgi Özdamar. Die Auszeichnung ist mit 50.000 Euro dotiert und wurde am 5. November 2022 in Darmstadt verliehen.

 

Ungewohnte literarische Stilmittel

"Mit Emine Sevgi Özdamar zeichnet die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung eine herausragende Autorin aus, der die deutsche Sprache und Literatur neue Horizonte, Themen und einen hochpoetischen Sound verdankt", begründete die Jury ihre Entscheidung. "Einst aus der Türkei ins geteilte Berlin gekommen, bereichert Özdamar seit über drei Jahrzehnten die deutschsprachige Literaturszene mit ihren Romanen, Erzählungen und Theaterstücken, zuletzt mit dem Opus magnum 'Ein von Schatten begrenzter Raum'. Ungewohnte literarische Stilmittel und aus dem Türkischen inspirierte Sprechweisen prägen ihre multiperspektivischen Texte, die neben intimen persönlichen Erfahrungen ein breites Panorama deutsch-türkischer Geschichte entfalten."

  

Über die Preisträgerin

Die in Istanbul und Bursa aufgewachsene Schriftstellerin, Schauspielerin und Theaterregisseurin hatte schon früh Kontakt zum Theater. 1982 erschien ihr Theaterstück "Karagöz in Alemania". Romane, Erzählungen und weitere Theaterstücke folgten. 1991 gelang ihr mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis der literarische Durchbruch. Der ausgezeichnete Text war ein Auszug aus ihrem gefeierten Romanerstling "Das Leben ist eine Karawanserei – hat zwei Türen – aus einer kam ich rein aus der anderen ging ich raus" (1992). 1998 folgte ihr zweiter Roman "Die Brücke vom Goldenen Horn" und schließlich 2003 der Abschluss der Trilogie "Seltsame Sterne starren zur Erde. Wedding – Pankow 1976/77". 2021 weckte Özdamar erneut die Aufmerksamkeit der literarischen Öffentlichkeit mit ihrem sprachgewaltigen, fast 800 Seiten umfassenden Roman "Ein von Schatten begrenzter Raum", für den sie vielfach ausgezeichnet wurde. Emine Sevgi Özdamar lebt in Deutschland, der Türkei und Frankreich.

 

Weitere Informationen finden Sie hier.

 

Foto: Emine Sevgi Özdamar (c) Heike Steinweg