PIRLS-Lesestudie
Lesen besser fördern
Nach der Pandemie hat sich die Leseleistung von Volksschüler:innen leicht verschlechtert – allerdings nicht so stark, wie befürchtet. Das erhebt die Lesestudie PIRLS (Progress in International Reading Literacy Study), für die Kinder der vierten Klasse Volksschule im Lesen getestet wurden.
Knapp 60 Länder nahmen teil
57 Länder nahmen an der im Fünf-Jahres-Rhythmus durchgeführten Studie 2021 teil, darunter auch Österreich. Hierfür mussten Kinder der vierten Klasse Volksschule im Rahmen der insgesamt 80-minütigen Erhebung Fragen zu Texten beantworten. Im Anschluss wurden demografische Daten oder die Einstellung der Kinder zum Lesen erhoben. Von insgesamt 32 Vergleichsländern erreichten die Schüler:innen in 21 Ländern schlechtere Ergebnisse als 2016, in acht gab es keine oder kaum Änderungen, drei verbesserten sich sogar.
Österreichische Schüler:innen im EU-Schnitt
Die besten Leseleistungen erzielten 2021 die Kinder in Singapur. Es folgen Hongkong, Russland, England, Finnland und Polen sowie Taiwan und Schweden. Vor Österreich liegen auch noch Bulgarien, Tschechien, Australien, Dänemark, Norwegen, Italien und Macao. In etwa gleichauf mit Österreich platziert sind die Slowakei und die Niederlande, knapp dahinter folgt Deutschland. Österreich liegt damit wie schon bei der letzten Erhebung 2016 deutlich über dem internationalen Durchschnitt und im EU-Schnitt.
Leichte Verschlechterung der Leseleistung in Österreich
In Österreich hielt sich die Verschlechterung der Leseleistungen in Grenzen: Nach 541 Punkten im Jahr 2016 erreichten die Schüler heuer im Schnitt 530 Punkte – das entspricht in etwa dem Ergebnis von 2011 (529 Punkte), während 2006 insgesamt 538 Punkte erzielt worden waren. Ob der Leistungsrückgang in Österreich auf die Pandemie zurückzuführen ist oder im normalen Schwankungsbereich liegt, ist nicht klar auszumachen.
Mädchen lesen immer besser
Im Schnitt erreichten Mädchen im internationalen Vergleich eine um 16 Punkte bessere Leseleistung. In Österreich betrug der Unterschied 14 Punkte (Buben: 523 Punkte, Mädchen: 537 Punkte). Damit hat sich der Abstand zwischen den Leseleistungen von österreichischen Buben und Mädchen deutlich vergrößert (2016 betrug der Unterschied sechs Punkte, 2006 10 Punkte und 2011 acht Punkte).
In Österreich sind 20 Prozent schwache Leser:innen
Rund 20 Prozent der österreichischen Volksschüler:innen gehören zu den schwachen Leser:innen, das sind weniger als im internationalen Schnitt (25 Prozent). Demgegenüber befinden sich sieben Prozent in der Spitzengruppe der besten Leser:innen, das liegt genau im internationalen Schnitt. Deutlich größer als in anderen Staaten erweisen sich allerdings die Leistungsunterschiede zwischen Schüler:innen unterschiedlicher Bildungsstände. Kinder, die einem niedrigen Bildungstand angehören, sind mit Blick auf ihre Lesefähigkeit deutlich benachteiligt.
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