Österreichische Franz-Kafka-Preise 2024 verliehen

 Österreichische Franz-Kafka-Preise 2024 verliehen Die Auszeichnungen gingen an Josef Winkler und Radka Denemarková.

Höchster ästhetischer Anspruch

Anlässlich des 100. Todestages von Franz Kafka wurde heuer erstmals nach 23 Jahren wieder der "Österreichische Franz-Kafka-Preis" vergeben. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung ging an Josef Winkler, den "Odradek – Buchpreis zum Österreichischen Franz Kafka-Preis" erhielt Radka Denemarková. 

 

"Österreichischer Franz-Kafka-Preis" geht an Josef Winkler

Den Österreichischen Franz Kafka-Preis 2024 erhält der Kärntner Autor Josef Winkler. "Dieser setzte sich bereits in seinem Roman 'Der Ackermann aus Kärnten' (1980), aber auch in späteren Essays, intensiv mit Franz Kafka auseinander und benennt diesen als einen für sein Schaffen relevanten Schriftsteller. Winklers Werk steht für Literatur höchsten ästhetischen Anspruchs", heißt es in der Begründung der Jury über den 1953 in Kamering geborenen Autor, der unter anderem mit dem Österreichischen Staatspreis für Literatur (2007) und dem Georg Büchner-Preis (2008) ausgezeichnet wurde.

 

Radka Denemarková erhält "Odradek 2024"

Den mit 5.000 Euro dotierten "Odradek 2024 – Buchpreis zum Österreichischen Franz Kafka-Preis" erhält die tschechische Autorin Radka Denemarková, geboren 1968 in Kutná Hora, für ihren Roman "Stunden aus Blei" (Hoffmann & Campe, 2022). "'Wir brauchen aber die Bücher, die auf uns wirken wie ein Unglück, das uns sehr schmerzt ...' Diese Aufforderung Kafkas trifft für Denemarkovás 'Stunden aus Blei' zu. Der philosophisch geprägte Essayroman (Konfuzius tritt in einen Dialog mit Havel) zeigt eine Gesellschaft, die sich nur über das Geld definiert, am Rande des Abgrunds", erklärte dazu die Jury. 

Shortlist für den "Odradek"

Der Wahl der Preisträgerin des "Odradek" lag eine vom Beirat der Österreichischen Franz Kafka-Gesellschaft erstellte Shortlist zugrunde. Nominiert wurden neben Radka Denemarková Daniel Kehlmann mit seinem Drehbuch zur TV-Serie "Kafka" (2024), Nicolas Mahler für die Graphic Novel "Komplett Kafka" (2023) und Ana Marwan für den Roman "Verpuppt" (2023).

 

Über den Preis

Der Österreichische Franz-Kafka-Preis zählt zu den bedeutendsten Literaturpreisen des Landes, unter anderen erhielten ihn spätere Nobelpreisträger wie Peter Handke (1979), Elias Canetti (1981) oder Herta Müller (1999). Der "neue" Kafka-Preis besteht aus zwei Kategorien: Neben dem traditionellen Österreichischen Franz Kafka-Preis wird zusätzlich der Odradek-Buchpreis zum Österreichischen Franz Kafka-Preis verliehen. Vergeben von der Österreichischen Franz Kafka-Gesellschaft (ÖFKG), wird das Preisgeld vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport (BMKÖS) sowie der Abteilung Kunst und Kultur des Landes Niederösterreich gestiftet. Die Preisverleihung richtet die Stadt Klosterneuburg aus.

 

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