Österreichischer Buchpreis an Clemens J. Setz

Österreichischer Buchpreis an Clemens J. Setz Mit dem Debütpreis wurde Arad Dabiri für seinen Roman "Drama" ausgezeichnet.

Sensible Erzählinstanz

Clemens J. Setz erhielt am 6. November für sein Buch "Monde vor der Landung“ (Suhrkamp Verlag) den Österreichischen Buchpreis. Der Debütpreis ging an Arad Dabiri für den Titel "Drama" (Septime Verlag). Die Verleihung fand zum Auftakt der Buch-Wien-Woche vor rund 200 geladenen Gästen im Wiener Kasino am Schwarzenbergplatz statt.

Alle nominierten Titel finden Sie in unserem Webshop.

Obskure Gedankenwelt

"Clemens J. Setz' Roman 'Monde vor der Landung' erzählt das Leben eines Querdenkers 'avant la lettre', ohne dessen obskure Gedankenwelt lächerlich zu machen oder umgekehrt zu verharmlosen", begründet die Jury ihre Entscheidung, Clemens J. Setz mit dem Österreichischen Buchpreis 2023 auszuzeichnen. "Das Innenleben des Protagonisten Peter Bender, dessen historisches Modell in den 1920er Jahren relativ erfolgreich die sogenannte Hohlwelt-Theorie propagiert hat, wird in all seinen Schattierungen und sozialen Verästelungen offengelegt, aber niemals denunziert."

Für die Shortlist des Österreichischen Buchpreises nominiert waren außerdem: Milena Michiko Flašar mit "Oben Erde, unten Himmel" (Wagenbach Verlag), Wolf Haas "Eigentum" (Carl Hanser Verlag), Maja Haderlap "Nachtfrauen" (Suhrkamp Verlag) und Teresa Präauer "Kochen im falschen Jahrhundert" (Wallstein Verlag). Der Österreichische Buchpreis ist mit 20.000 Euro dotiert, die vier weiteren Titel der Shortlist mit jeweils 2.500 Euro.

 

Wien als Labyrinth

"'Drama' von Arad Dabiri ist ein Großstadtroman. Wien wird zum Labyrinth – und zur zweiten Hauptdarstellerin der Erzählung", heißt es hingegen in der Jurybegründung für den Debütpreis. "Und: 'Drama' ist Drama: großes Gossentheater, eine Schmierenkomödie über Szenekaiser und Gernegroße, über deren Sprüche und die in diesen Sprüchen verborgenen Sehnsüchte, Ängste und Abgründe. Dabiri spielt mit dem Theater als Form, von der Ouvertüre bis zum letzten Vorhang – ohne großes Theater darum zu machen."

Für die Shortlist-Debüt nominiert waren außerdem: Thomas Oláh "Doppler" (Müry Salzmann Verlag) und Eva Reisinger "Männer töten" (Leykam Verlag). Der Debütpreis im Rahmen des Österreichischen Buchpreises ist mit 10.000 Euro dotiert, die zwei weiteren Titel der Shortlist mit jeweils 2.500 Euro. Der Debütpreis wird von der Arbeiterkammer Wien gestiftet.

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Foto: Clemens J. Setz / (c) Max Zerrahn