Preis der Leipziger Buchmesse 2025

Preis der Leipziger Buchmesse 2025 Ausgezeichnet wurden Kristine Bilkau, Irina Rastorgueva und Thomas Weiler.

Begeistertes Publikum

Die Preisträger:innen des Preises der Leipziger Buchmesse stehen fest. 506 Werke wurden in den Kategorien Belletristik, Sachbuch/Essayistik und Übersetzung eingereicht. Drei Autor:innen wurden nun vor einem begeisterten Publikum aus insgesamt 15 Nominierungen mit dem Preis geehrt: Kristine Bilkau, Irina Rastorgueva und Thomas Weiler.

Alle nominierten Titel finden Sie in unserem Webshop.

 

Sensibel gebauter Roman

In der Kategorie Belletristik ging die Auszeichnung an Kristine Bilkau für ihren Roman Halbinsel" (Luchterhand). "Leicht nacherzählbar scheint dieses Buch zunächst, doch das ist eine Täuschung. Kristine Bilkau trägt sukzessive Schichten von Fragen ab, die verunsichern", heißt es in der Jurybegründung. "'Halbinsel' ist ein sensibel gebauter Roman über emotionale Altlasten, über Großzügigkeit und über das Geschäft mit dem Klima-Gewissen."

Bitterer Humor

Irina Rastorgueva wurde für "Pop-up-Propaganda. Epikrise der russischen Selbstvergiftung" (Matthes & Seitz Berlin) mit dem Preis in der Kategorie Sachbuch/Essayistik ausgezeichnet. "Der Comic in der Mitte zeugt von bitterem Humor. Der Ernst der Lage zeigt sich im Text, der so einige Rätsel löst, die sich seit dem russischen Überfall auf die Ukraine angestaut haben", erläutert die Jury. "Irina Rastorgueva seziert die Gesellschaft, indem sie die Sprache analysiert. Was sie 'Pop-up-Propaganda' nennt, ist eine Art 'LTI' für Putins Russland, eine Bestandsaufnahme diktatorischen Sprechens in dem Sinne, wie Victor Klemperer es einst tat."

Grausamkeit des Erlebten

Für seine Übersetzung von "Feuerdörfer. Wehrmachtsverbrechen in Belarus – Zeitzeugen berichten" (Aufbau) von Ales Adamowitsch, Janka Bryl und Uladsimir Kalesnik aus dem Belarussischen erhielt Thomas Weiler den Preis in der Kategorie Übersetzung. "Anfang der 1970er Jahre haben Ales Adamowitsch, Janka Bryl und Uladsimir Kalesnik mit Hunderten Überlebenden aus von der Wehrmacht niedergebrannten belarussischen Dörfern gesprochen", begründet die Jury ihre Entscheidung. "Thomas Weiler macht die unvorstellbaren Aussagen der Dorfbewohner:innen nun erstmals einer deutschen Leserschaft zugänglich. Seine am Mündlichen orientierte Übersetzung entlarvt die entsetzliche Grausamkeit des Erlebten und zeigt die Grenzen der Sprache in der brennenden Wahrheit dieser Berichte auf.

 

Über den Preis

Mit dem Preis der Leipziger Buchmesse werden seit 2005 herausragende deutschsprachige Neuerscheinungen geehrt. Das besondere daran: Er wird in gleich drei Kategorien vergeben – Belletristik, Sachbuch/Essayistik und Übersetzung – und ist damit ein gelungenes Abbild preiswürdiger Gegenwartsliteratur. Der Preis ist mit insgesamt 60.000 Euro dotiert.

 

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