Staatspreis für Europäische Literatur 2024

Staatspreis für Europäische Literatur 2024 Die Auszeichnung geht an die polnische Schriftstellerin und Publizistin Joanna Bator.

Widerständige Frauen

Der vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport vergebene Österreichische Staatspreis für Europäische Literatur geht heuer an die polnische Schriftstellerin und Publizistin Joanna Bator.

Lieferbare Bücher von Joanna Bator finden Sie in unserem Webshop.

 

Vielschichtige Erzählungen

"Geboren in der niederschlesischen Stadt Wałbrzych/Waldenburg, aus der die deutsche Bevölkerung ab 1945 vertrieben wurde, nimmt Joanna Bator in ihren Werken mehrfach Bezug auf die Gewaltgeschichte des Zweiten Weltkriegs, welche die Beziehungen zwischen Europa und Polen bis heute prägt", begründet die Jury ihre Entscheidung für die polnische Autorin. "In vielschichtigen Erzählungen, in deren Zentrum meist weibliche Figuren stehen, verarbeitet Bator traumatische Erfahrungen des letzten Jahrhunderts."

In die Weltliteratur eingeschrieben

„Joanna Bator hat ihre Geburtsstadt Wałbrzych, aus der sie mit 19 Jahren nach Tokio, New York, Berlin und London aufgebrochen ist, auf der Landkarte der Weltliteratur eingeschrieben und den widerständigen Frauen aus Wałbrzych einen Platz im Gedächtnis der Leser:innen gesichert“, ergänzt Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer und verweist zudem auf die Bedeutung der Übersetzer:innen: "Denn dass wir Joanna Bators Literatur auf Deutsch lesen können, verdanken wir ihren großartigen Übersetzerinnen Lisa Palmes und Esther Kinsky." Zuletzt von Joanna Bator auf Deutsch erschienen ist der Roman "Bitternis" (Suhrkamp 2023).

Über den Preis

Der Österreichische Staatspreis für Europäische Literatur wird seit 1965 für das literarische Gesamtwerk einer europäischen Autorin bzw. eines europäischen Autors verliehen, das international besondere Beachtung gefunden hat. Dies muss durch Übersetzungen dokumentiert sein, zudem muss das Werk auch in deutschsprachiger Übersetzung vorliegen. Der Preis ist mit € 25.000 dotiert. Die Preisverleihung erfolgt durch Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer traditionell im Rahmen eines Festaktes während der Salzburger Festspiele. Zuletzt ging der Preis an Mircea Cărtărescu, Andrzej Stasiuk, Karl Ove Knausgård, Zadie Smith, Michel Houellebecq, Drago Jančar, László Krasznahorkai, Ali Smith und Marie NDiaye.