Theodor Kramer Preis verliehen
Das Zerbrechliche erzählen
Erich Hackl wird mit dem 20. Theodor Kramer Preis für Schreiben im Widerstand und Exil ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet am 11. September in Niederhollabrunn statt.
"Gegen diese Selbstgefälligkeit"
"Es sind, nach einem Wort von Jean Améry, gerade die Opfer des Nationalsozialismus, denen die Nachgeborenen nicht verzeihen können: zu ungeheuerlich lasten sie als Vorwurf auf dem mühsam und selbstgefällig weitergeführten Leben", begründet die Jury ihre Entscheidung. "Erich Hackl stellt sich mit seiner Literatur gegen diese Selbstgefälligkeit. Als einer der ersten SchriftstellerInnen in Österreich begann er vor über 30 Jahren von den schlichten Handlungen derer zu erzählen, die sich der Vernichtung entgegenstellten".
Vielfach ausgezeichnet
Der 1954 in Steyr geborene Erich Hackl wurde vor allem durch sein Debüt "Auroras Anlaß" (Diogenes 1987) und die Dokumentarerzählung "Abschied von Sidonie" (Diogenes 1989) bekannt. 2018 erschien die vielbeachtete Erzählung "Am Seil. Eine Heldengeschichte". Der Autor und Übersetzer wurde vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Anton-Wildgans-Preis 2015 und dem Menschenrechtspreis des Landes Oberösterreich 2017.
Über den Preis
Seit 2001 vergibt die 1984 gegründete Theodor Kramer Gesellschaft alljährlich den mit 8.000 Euro dotierten Theodor Kramer Preis für Schreiben im Widerstand und im Exil. Mit diesem Preis wird in Österreich Literatur gewürdigt, die im Widerstand und im Exil entstanden ist und entsteht. Es werden sowohl die literarische Qualität als auch die Haltung und das Schicksal der Preisträgerin oder des Preisträgers ausgezeichnet.
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Im Bild: Erich Hackl | Foto: Gustav Eckart