Verena Roßbacher erhält den Österreichischen Buchpreis 2022

Verena Roßbacher erhält den Österreichischen Buchpreis 2022 Der Debütpreis ging an Lena-Marie Biertimpel für den Roman "Luftpolster".

Erzählerinnen im Blick

Verena Roßbacher wurde für ihr Buch "Mon Chéri und unsere demolierten Seelen" (Verlag Kiepenheuer & Witsch) mit dem Österreichischen Buchpreis ausgezeichnet. Den Debütpreis erhielt Lena-Marie Biertimpel für den Titel "Luftpolster" (Leykam Verlag). Die Verleihung fand zum Auftakt der Buch-Wien-Woche am 21. November statt.

Alle nominierten Titel finden Sie in unserem Webshop.

 

Desolat-komische Frauenfigur im Zentrum

Im Zentrum von Verena Roßbachers Roman "Mon Chéri und unsere demolierten Seelen" (Kiepenheuer & Witsch) steht eine "desolat-komische Frauenfigur und damit literaturgeschichtlich eine Rarität", so die Begründung der Jury. "Verena Roßbacher ist es gelungen, mit ihrer Charly Benz nicht nur eine Figur zu schaffen, die man nie mehr vergisst. Sie gesteht ihr auch eine geradezu unglaubliche Persönlichkeitsentwicklung zu. Aus der schrulligen Außenseiterin mit einem Faible für Werbeclips aus den neunziger Jahren (Mon Chéri!) wird im Verlauf dieses rasant lustigen Romans eine Vorreiterin alternativer Lebens- und Liebesmodelle." Der Österreichische Buchpreis ist mit 20.000 Euro dotiert.

Für die Shortlist nominiert waren außerdem Helena Adler mit "Fretten" (Jung und Jung Verlag), Reinhard Kaiser-Mühlecker mit "Wilderer" (S. Fischer Verlag), Anna Kim mit "Geschichte eines Kindes" (Suhrkamp Verlag) und Robert Menasse mit "Die Erweiterung" (Suhrkamp Verlag). Die vier weiteren Titel der Shortlist sind mit jeweils 2.500 Euro dotiert.

 

Wuchtig und zärtlich zugleich

Der Debütpreis ist mit 10.000 Euro dotiert und ging an "Luftpolster" (Leykam Verlag) von Lena-Marie Biertimpel. "Absolute Kleinschreibung – bis auf die Namen –, keine Anführungszeichen bei direkter Rede und Kürzestkapitel formen die Geschichte, die so ihren ganz eigenen, poetischen Sound entwickelt", erklärt die Jury über den Text rund um die Ich-Erzählerin, die sich freiwillig in die Psychiatrie begibt. "Und wir sehen auch, dass Gender* in einen modernen literarischen Text passen. Ein eindringliches Debüt, wuchtig und zärtlich zugleich." Für die Shortlist-Debüt nominiert waren außerdem Sirka Elspaß mit "ich föhne mir meine wimpern" (Suhrkamp Verlag) und Anna Maria Stadler mit "Maremma" (Jung und Jung Verlag), beide Titel sind mit 2.500 Euro dotiert. Der Debütpreis wird von der Arbeiterkammer Wien gestiftet.

 

Weiter Informationen erhalten Sie hier oder auf der Website des Österreichischen Buchpreises.