Wiener Krimis im Fokus

Wiener Krimis im Fokus Kurt Palm gewinnt den Leo-Perutz-Preis 2023.

Katastrophen

Der vierzehnte Leo-Perutz-Preis für Wiener Kriminalliteratur wurde im Rahmen der Kriminacht an Kurt Palm für seinen Kriminalroman "Der Hai im System" (Leykam Verlag) verliehen. Der mit 5.000 Euro dotierte Literaturpreis wird gemeinsam von der Stadt Wien Kultur und dem Hauptverband des Österreichischen Buchhandels gestiftet und mit freundlicher Unterstützung der Bestattung Himmelblau ausgerichtet.

Über den Autor

Kurt Palm kam 1955 in Vöcklabruck zur Welt und lebt als Autor und Regisseur in Wien. Bekannt wurde er mit der TV-Produktion "Phettbergs Nette Leit Show", sein Bestseller "Bad Fucking" (Residenz 2010) erhielt 2011 den Friedrich-Glauser-Preis für den besten deutschsprachigen Krimi des Jahres und war auch als Film erfolgreich. Zuletzt erschienen seine Romane "Strandbadrevolution" (Deuticke 2017) und "Monster" (Deuticke 2019).

Kranke und verletzte Seelen

„Eigentlich dürfte Kurt Palm diesen Preis ja gar nicht gewinnen. Es gibt weder einen Ermittler noch einen klassischen Mord", heißt es in der Begründung der Jury. "Seine Figuren, alles kranke und verletzte Seelen, manövrieren sich selbst in ihre Abgründe. Sie steuern regelrecht auf ihre eigenen und gemeinsamen Katastrophen zu, um sich am Ende ineinander zu verkanten." 

Über den Preis

Mit dem jährlich vergebenen Leo-Perutz-Preis für Wiener Kriminalliteratur werden Krimis ausgezeichnet, deren Qualität und literarischer Anspruch an den namensgebenden österreichischen Literaten erinnern. Darüber hinaus sollen die ausgezeichneten Werke möglichst innovativen Charakter haben und einen Wien-Bezug aufweisen.

Bisherige Preisträger:innen

Im Vorjahr ging der Preis an Uli Brée für "Du wirst mich töten" (Amalthea Verlag). Die weiteren Preisträger:innen der letzten Jahre: 2021 Anne Goldmann mit „Alle kleinen Tiere“ (Argument Verlag). 2020 Ursula Poznanski mit „Vanitas – Grau wie Asche“ (Droemer-Knaur), 2019 Alex Beer mit „Der dunkle Bote“ (Limes Verlag), 2018 Fritz Lehner mit „Nitro“ (Seifert Verlag), 2017 Alex Beer mit „Der zweite Reiter“ (Limes Verlag). 2016 Andreas Gruber mit „Racheherbst“ (Goldmann Verlag), 2015 Theresa Prammer mit „Wiener Totenlieder“ (Marion von Schröder Verlag) und 2014 Eva Rossmann mit „Männerfallen“ (Folio Verlag).

Alle Titel der Shortlist finden Sie hier.