Das philippinische Kino

Essays und Betrachtungen
28,80 EUR
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  • Verlag: Schüren Verlag GmbH
  • 31.07.2025
  • Buch
  • 272 Seiten
  • Softcover
  • ISBN: 978-3-74100508-4
  • AutorInnen: Nick Deocampo
  • Buchtitel: Das philippinische Kino
  • Untertitel: Essays und Betrachtungen
  • ISBN: 978-3-74100508-4
  • Verlag: Schüren Verlag GmbH
  • Produktart: Buch
  • Seiten: 272
  • Erscheinung: 31.07.2025
  • Einband: Softcover
  • Format: 150 x 220 mm
  • Illustrationen: einige tw. farb. Abb.
  • Hersteller:

    Schüren Verlag GmbH
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Wir wissen in aller Regel recht wenig über die Philippinen. Und noch weniger über den philippinischen Film und seine Hintergründe. Am bekanntesten sind vielleicht noch die Namen der Regisseure Lino Brocka, Lav Diaz oder Kidlat Tahimik. Tatsächlich aber kam das Kino sehr früh durch herumziehende amerikanische Filmemacher auf die Philippinen, die dort seit 1899 drehten. Der erste "philippinische" Film entstand 1919 durch den Übervater José Nepomuceno. Heute gilt das Land mit einer jährlichen Flut von Spielfilmen als eines der größten Produzenten, wenn nicht weltweit, dann zumindest von Südostasien. Nick Deocampo lässt mit seinen Essays die Geschichte des philippinischen Kinos, die selbst irgendwie filmreif ist, lebendig werden. Sie begann in der tumultuösen Zeit der Loslösung von der spanischen Kolonialmacht und den langen Kämpfen gegen die Amerikaner, die als angebliche Freunde kamen und dann doch lieber als neue Kolonialmacht blieben. Recht ähnlich versuchten es die Japaner im Zweiten Weltkrieg, aber vergeblich. Auf die Jahre des Kriegsrechts unter der eisernen Marcos-Diktatur folgte eine Eruption des Alternativen Kinos – einmalig in Asien. Auch Deutschland war manchmal in das Werden des Landes und seines Films eingebunden: Der 1896 hingerichtete Nationalheld José Rizal hatte in Heidelberg studiert. Die Eruption des Alternativen Films basierte auf einem Netzwerk von Workshops des Goethe-Instituts. Und Das Kleine Fernsehspiel des ZDF sowie DAAD-Stipendien verschafften jungen Filmemachern oftmals erste Chancen zur Erprobung ihrer Fähigkeiten in größerem Rahmen. Grundsätzlich geht es weniger um die Frage nach der «Einzigartigkeit» des philippinischen Kinos, sondern um die Frage, wie diese Einzigartigkeit inmitten der kolonialen Einflüsse Formen und Ausdruck finden konnte. Gerade in der Zeit der Amerikanisierung des Landes wurde das Kino zu einem populären Medium, das die kulturelle Kluft zwischen dem Fremden – spanisches Erbe, amerikanische Kultur – und dem Einheimischen überbrückte. Aber was ist schon einheimisch bei gewaltigen regionalen Unterschieden und zehn Hauptsprachen?
Nick Deocampo, Jahrgang 1959 und Professor am Film Institute der University of the Philippines in Diliman, Quezon City, Metro Manila, hat neben zahllosen Artikeln bislang 16 Bücher zum philippinischen Film veröffentlicht, von denen gleich fünf mit dem National Book Award ausgezeichnet wurden. Doch Deocampo ist nicht nur Filmhistoriker, sondern ein Aktivist gleich auf mehreren Feldern. Als bekennender Homosexueller saß er eine Zeitlang im Quezon City Pride Council, war Präsident von NETPAC (Network for the Promotion of Asia Pacific Film Festivals) und ist seit 2016 Vorsitzender des UNESCO Memory of the World Komitees der Philippinen. Vor allem aber ist Nicolas Deocampo seit den 1980er Jahren auch dokumentarischer Filmemacher.